Was tun, um eine Ehekrise zu vermeiden

Was tun, um eine Ehekrise zu vermeiden

Wer in einer Ehe oder als festes Paar lebt, kennt die Fallen, die auf jede liebevolle und stabile Beziehung lauern. Neben dem ganz normalen Alltag kommen plötzlich zusätzliche Stresspunkte hinzu. Zusätzliche Anforderungen am Arbeitsplatz, die Sorge um Arbeitslosigkeit, vielleicht Angst um die Gesundheit, die Finanzen oder die Kindererziehung können zu außergewöhnlichen Belastungen führen.

Damit es möglichst nicht zu einer Ehekrise kommt, hier ein paar Hinweise, wie Sie als Paar gut klarkommen:

  • Planen Sie jede Woche Zeit zu zweit ein. Diese gemeinsam verbrachte Zeit ist wichtig, um zu spüren, wieviel Spaß die Partnerschaft machen kann, wenn es nicht nur um To Do-Listen geht
  • Teilen Sie Ihrer Partnerin/Ihrem Partner* mit, wenn es Ihnen nicht gut geht, Sie Sorgen haben oder einfach nur schlecht gelaunt sind. So kann sie/er sich besser auf Sie einstellen und es kommt weniger zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen. (Ansonsten bitte hier weiter lesen: https://www.mainz-psychotherapie.de/aktuelles/)
  • Äußern Sie Ihre Bedürfnisse anstelle Vorwürfe zu machen.

Also statt „Lass mich in Ruhe!“

Besser „Schatz, mir geht es gerade nicht so gut. Lass uns bitte später reden. Ich brauche etwas Zeit für mich“; „… ich erkläre dir gerne später, was los ist.“

  • Wenn Sie sich über den anderen geärgert haben oder unzufrieden sind, bunkern Sie Ihren Ärger nicht, sondern geben Sie Ihrem Gegenüber eine Chance zur Änderung seines Verhaltens. In zugewandter Weise:

Also statt „Kannst du endlich mal aufhören, ständig …“

Besser „Liebling, ich fände es viel schöner, wenn du …“; „Ich muss dringend noch etwas für die Arbeit fertigstellen. Ich brauche noch ca. eine halbe Stunde etwas Ruhe. Danke dir für dein Verständnis.“

  • Machen Sie sich einen gemeinsamen Plan, wie Sie die zusätzlich anfallenden Aufgaben, z.B. vermehrte Kinderbetreuung, fair aufteilen können.
  • Sprechen Sie anstehende Veränderungen und ihre Auswirkungen, Probleme,  offen an und finden Sie gemeinsam eine „WIR“ Lösung.
  • Wenn es zum Streit kam, bestehen Sie nicht auf Ihr angebliches Recht, sondern entschuldigen Sie sich. Es tut mir leid!“; „Ich habe dich schlecht behandelt“; „Ich bitte dich um Verzeihung!“ vermeiden Sie wenn möglich, Zeiten, in denen Sie müde sind, um Probleme  zu besprechen. Müdigkeit erhöht die Gereiztheit.
  • Seien Sie nach einem Streit bereit zu vergeben. Es befreit Ihren Partner von einer Last und reinigt Ihre Seele.

Sie haben zwar seinerzeit mit Ihrer Hochzeit – sicher bis über alle Ohren verliebt – ein gesetzlich geregeltes Bündnis für’s Leben geschlossen aber keine Versicherung, dass die Liebe immer halten wird.

Wie ein durchtrainierter Sportler sich nicht über längere Zeit auf seiner Fitness und Kraft ausruhen kann, so braucht auch Ihre Beziehung ständige Pflege und Training. Erinnern Sie sich daran, was Ihnen in der Phase der Schmetterlinge im Bauch vermutlich so leichtgefallen ist.

Ein paar Tipps für eine liebevolle Paarbeziehung:

  • Was mag Ihr Partner besonders gerne? Wie wäre es, ihm hiermit eine Freude zu machen? Einfach mal so!
  • Aufmerksam zuhören und Ihren Partner mit seinen Gefühlen ernst nehmen.
  • Eine kurze zärtliche Berührung im Vorbeigehen, ein Kuss zwischendurch, eine intensive Umarmung.
  • Ein Zettel am Spiegel „Ich denke an dich!“
  • „Wie war dein Tag?“
  • „Wie war für dich der Tag heute die ganze Zeit mit den Kindern und mir?“
  • Eine Blume; eine Lieblingsschokolade.
  • Danke sagen, auch für Kleinigkeiten – den Gang in den Keller, die servierte Tasse Kaffee, die aufgeräumte Küche, die gebügelte Wäsche, den ganzen Tag im Büro im Krisenmodus.
  • „Kann ich etwas tun für dich?“

Bedenken Sie eines:

Unsere Partnerin/ unseren Partner schlecht zu behandeln ist keine Lösung für das eigene Wohlempfinden, sondern zerstört unaufhaltsam unsere Beziehung zu dem Menschen der der Wichtigste in unserem Leben ist. Seien Sie sorgsam mit sich und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner. Dann haben Sie die große Chance, auch als Paar gut durchzukommen und Ihre Beziehung zu festigen.

* im weiteren Text der Einfachheit halber geschlechtsneutral „Partner“

Schreiben Sie mir, wenn Sie Unterstützung benötigen, kommen Sie in meine Praxis für Psychotherapie Mainz.